Was ist der beste ETF?

Wer sich zum ersten Mal mit dem Thema ETF beschäftigt, wird mit unzähligen Angeboten konfrontiert. Mittlerweile gibt es auf dem Markt viele unterschiedliche Produkte in dieser Kategorie. Das investierte Kapital soll natürlich möglichst produktiv arbeiten und gut diversifiziert sein. Da lohnt es sich zu fragen, gibt es so etwas wie den weltbesten ETF? Und wenn ja, eignet sich dieser für meine Anlageziele?

Weltweit investieren – breit streuen, nichts bereuen?

Der einfachste Weg, sich am Produktivkapital der Weltwirtschaft zu beteiligen, ist eine Investition in einen kostengünstigen ETF, der diese physisch abbildet. Diese Strategie lässt sich bereits mit einem einzigen Produkt darstellen. Solche globalen Indizes gibt es für Industrieländer, Schwellenländer oder beide Regionen als Kombination.

Auch mein erster Sparplan war ein solcher börsennotierter Index-Fonds. Ich entschied mich damals für den iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN: IE00B4L5Y983). Dieser bildet über 1500 Unternehmen aus 23 Industrieländern ab. Der Schwerpunkt liegt mit über 60 % auf den Werten aus den USA. Die nächstgrößere Position ist Japan (etwa 6 %) und Großbritannien (um die 4,5 %). Schwellenländer sind nicht enthalten. In den letzten fünf Jahren hat der ETF eine Rendite von ca. 52 % erwirtschaftet.

Wer die Schwellenländer berücksichtigen und diese mit einem ETF abbilden möchte, hat die Wahl zwischen dem Vanguard FTSE All-World, dem MSCI All Country World (ACWI) und dem SPDR MSCI ACWI IMI Index. Die ETFs von Vanguard (ausschüttend und thesaurierend) erlauben ein breit gestreutes und kostengünstiges Investment in etwa 4.165 Aktien. Die Rendite der thesaurierenden Variante (ISIN: IE00B3RBWM25) beträgt für die letzten fünf Jahre etwa 45 %.

Der MSCI All Country World von iShares oder Lyxor beinhaltet sowohl große als auch mittelgroße Unternehmen aus 23 Industrie- und 24 Schwellenländern. Die Rendite der letzten fünf Jahre lag ebenfalls bei etwa 45 %.

Der SPDR MSCI ACWI IMI Index (ISIN: IE00B3YLTY66) ist der größte von allen. Er umfasst ca. 9000 Wertpapiere aus den Segmenten Large Caps, Mid Caps und Small Caps und besteht aus etwa 45 Länderindizes. Seine Rendite in den letzten fünf Jahren pendelt bei etwa 43,5 %.

Wenn ein ETF zu wenig ist

Wem der USA Anteil in den genannten ETFs zu hoch ist, hat die Möglichkeit, die Weltwirtschaft auch mit mehreren ETFs abzubilden und die jeweiligen Regionen unterschiedlich hoch zu gewichten. Auf justETF gibt es einige Beispiele für ETF-Portfolios, die mit maximal fünf ETFs die gesamte Weltwirtschaft darstellen. Hierzu zählen Regionen wie: USA, Europa, Japan, Asien-Pazifik und Emerging Markets. Dabei bewegen sich die Kosten zwischen 0,07 % und 0,2 % pro Jahr. Die erwartete Rendite hängt von der Gewichtung der einzelnen Regionen ab.

Darüber hinaus haben Anleger die Möglichkeit, in spezielle Themen-ETFs, Anleihen-ETFs oder nachhaltige ETFs zu investieren. Das Ziel einer solchen Diversifikation ist die Aufteilung auf mehrere Assetklassen. Auch Rohstoffe wie Gold lassen sich mittlerweile mit ETFs abbilden. Bei einer solchen Mischung ist zu beachten, dass zu viel Streuung sich negativ auf die Rendite auswirken kann. Bei Themen-ETFs ist darauf zu achten, dass die Trends zukunftsfähig sind (beispielsweise Wasser oder Digital Security).

Welcher ist der beste ETF für mich?

Welcher ETF für einen Anleger der Beste ist, hängt von der persönlichen Perspektive ab. Wer es möglichst unkompliziert haben möchte, dem reicht ein einziger ETF, der die Anforderungen kostengünstig, in Irland auferlegt und physisch erfüllt. Ob dieser ausschüttend oder thesaurierend ist, bleibt Geschmackssache. Eine solch einfache Zugangsweise zum weltweiten Aktienmarkt ist jedenfalls kein Mythos, sondern Wirklichkeit.

Wer sich intensiv mit dem Thema ETFs beschäftigt und sein Portfolio nach eigenen Vorstellungen gewichten möchte, profitiert von der Vielfalt des Marktangebots und setzt eigene Akzente.
Auch die Rendite ist entscheidend für die Wahl von ETFs. Eine Investition dient schließlich dazu, das Kapital zu erhalten und langfristig zu vermehren.

Und was würde Warren Buffett sagen?

Für einen der größten Investoren unserer Zeit wäre wohl ein ETF auf den S&P 500 die beste Wahl. Jedenfalls schrieb er in seinem Aktionärsbrief von 2013, dass er seiner Frau nach seinem Tod dazu rät, 90 % des Vermögens in den wichtigsten Index der amerikanischen Wirtschaft zu investieren. Der Grund hierfür ist einfach: Die amerikanische Wirtschaft hat sich über viele Jahrzehnte als besonders resistent gegen Krisen gezeigt. Deshalb führen amerikanische Unternehmen auch seit vielen Jahren die Listen der weltweit führenden Unternehmen an.

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