Während Bardividenden allgemein bekannt sind, bieten Sachdividenden eine alternative Möglichkeit für Anleger, von ihren Investitionen zu profitieren. In diesem Artikel werden wir genau erklären, was Sachdividenden sind, wie sie funktionieren und warum sie interessant sein könnten.
Handelt es sich um Sachdividenden, die auch als Naturaldividenden bezeichnet werden, erhalten Anleger keine Bardividenden, sondern Rabatte auf Serviceleistungen, Gutscheine, Mitgliedschaften und physische Produkte oder sie sind Nutznießer besonderer Aktionen. Unternehmen lassen ihren Aktionären beispielsweise Geschenke aus ihrem eigenen Produktportfolio zukommen. Das kann sich in manchen Fällen durchaus lohnen. Um Naturaldividenden zu erhalten, muss man Anteile von Sachdividende-Aktien kaufen.
Als Anleger von Sachdividenden profitieren
Für Sach- oder Naturaldividenden gibt es keine feste Praxis. Viele bekannte Unternehmen zahlen neben der Sach- auch eine Bardividende aus, welche schließlich der Hauptgrund ist, überhaupt in Aktien zu investieren. Sachdividende-Aktien sind kein Qualitätsmerkmal an sich und damit keine Garantie, ob eine Aktie erfolgreich ist.
Verschiedene Arten an Sachdividenden
Sachdividenden können Produktgeschenke und Sachzuwendungen von Unternehmen sein. Beste Beispiele dafür sind die börsennotierten Schweizer Unternehmen Lindt & Sprüngli, Swatch Group AG und Calida AG, die an ihre Aktionäre Koffer mit Schokolade, Sondermodelle an Uhren und Luxusschlafanzüge verteilen.
Bei dieser Art von Sachdividenden handelt es sich natürlich auch um eine äußerst werbewirksame PR-Aktion. Zahlreiche Posts von Aktionären in Calida-Schlafanzügen kursieren im Netz und jedes Jahr im Frühling sind Bilder von anzugtragenden Aktionären mit vier bis fünf Kilo schweren Schokoladenkoffern in der Zürcher Bahnhofstraße zu sehen. Der Wert der Produkte kommt zur Dividendenrendite hinzu. Er wird von den meisten Anlegern als willkommener Bonus gern angenommen. Für solche Aktionärsgeschenke muss man in der Regel in einem Namensregister gelistet sein. In ein solches Register kann man sich gegen eine Gebühr von einem Online-Broker eintragen lassen.
Eine weitere Form der Sachdividende sind Aktionärsrabatte, die man bei der Buchung von Hotels und Mietwagen in Anspruch nehmen kann oder die man in Form von Verzehrgutscheinen für die nächste Kreuzfahrt erhält. Das lohnt sich besonders dann, wenn man die Dienstleistungen von Unternehmen wie Hotelketten, Autovermietern wie SIXT oder Reiseveranstaltern häufig nutzt. Zudem erhält man meist auch einen besonderen Kundenstatus obendrauf, der nur Anteilseignern zugänglich ist. In eher seltenen Fällen kann man als Aktionär auch Mitglied in einem Aktionärsclub werden. Als solches Mitglied kann man allerhand Privilegien etwa in Form von Vorträgen, Eintrittsrabatten oder kostenlosen Führungen genießen. Bei manchen Unternehmen hat die Mitgliedschaft im Aktionärsclub aber nur symbolischen Charakter.
Kostenlose Menüs oder Buffets zu den Aktionärshauptversammlungen können ebenfalls als eine Form der Sachdividende betrachtet werden. Der Besuch einer Aktionärsversammlung lohnt sich aber vor allem, weil man so viel über die Entscheidungen der Unternehmensvorstände lernt. Kleine Geschenke an ihre Aktionäre verteilen viele Unternehmen auf solchen Veranstaltungen zudem.
Welche Unternehmen eine Sachdividende bieten
Immer mehr Unternehmen bieten ihren Aktionären eine Sachdividende. Die Aktien der SIXT SE sind nicht nur sehr erfolgreich, sondern bieten ihren Aktionären auch viele Vorteile über die Barrendite hinaus. Wer mindestens eine Vorzugs- oder Stammaktie des Unternehmens besitzt, kann von Rabatten für Mietwagen in Höhe von 15 bis 20 Prozent profitieren.
Leidenschaftliche Kreuzfahrer können im Urlaub von Aktien der Carnival Cruise Line profitieren. Zu den Marken des Unternehmens gehören AIDA, Carnival, Costa, Cunard und Princess Cruises. Man sollte mindestens einhundert Aktien halten und erhält dafür Guthaben für die Reise, wenn man 14 Tage vor Reiseantritt den Depotauszug mit Buchungsnummer an den Kundenservice schickt.
Lindt & Sprüngli verteilt an seine Aktionäre besagte Schokoladenkoffer. Dafür muss man eine Namensaktie des Unternehmens halten, die allerdings derzeit etwa 114.000 Euro kostet (Stand Januar 2024). Zudem ist der Eintrag ins Schweizer Namensregister nötig und man muss an der Aktionärshauptversammlung teilnehmen.
Als Aktionär der Swatch Group AG erhält man jährlich eine Uhr aus der Sonderedition, die auf dem Markt gefragt sind. Um von dieser Sachdividende zu profitieren, benötigt man ebenfalls einen Eintrag ins Schweizer Namensregister sowie eine Schweizer Postanschrift. Swatch Aktien sind recht günstig und damit auch für Einsteiger geeignet.
Um gratis einen Schlafanzug des Modeunternehmens Calida AG zu bekommen, muss man wenigsten 20 Aktien der Marke halten. Auch für diese Sachdividende ist ein Eintrag ins Schweizer Namensregister vonnöten. Eine Calida-Aktie ist mit einem Preis von um die 30 Euro erschwinglich.
Weiter bekannte, börsennotierte Unternehmen und Institutionen, die ihren Aktionären Sach- bzw. Naturaldividenden zukommen lassen, sind Accor SA, die Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG, Einbecker Brauhaus AG, L’Oreal S.A., LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE, die MW-Mosel-Weinberg AG, die Norwegian Cruise Line, Novartis, Rigi Bahnen, Royal Caribbean International, Sunstar, die Zoologischer Garten Berlin AG und der Zoo Zürich.
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