Mr. Market – die Börse verstehen mit Benjamin Graham

Benjamin Graham hatte einen Kumpel, den er Mr. Market nannte. Auch wenn dieser gar nicht real, sondern eine Allegorie war, hatte er einen großen Einfluss auf die Investorenlegende und sogar auf seinen Schüler, Warren Buffett.

Mr. Market einfach einklärt

Graham erschuf Mr. Market um die Psychologie des Aktienmarktes darzustellen und dessen irrationales Verhalten besser erklären zu können. Du kannst ihn dir wie eine Art Geschäftspartner vorstellen, der jeden Tag vorbeikommt um dir einen Preis zu nennen, was dein Unternehmen seiner Meinung nach wert ist. Zu den täglich variierenden Preisen, die Mr. Market dir anbietet, kannst du deine Geschäftsanteile entweder verkaufen oder welche von ihm erwerben.

Wie Warren Buffett im oben verlinkten Video erklärt, ist Mr. Market kein rational handelnder Mann. Er passt die Preise die er dir nennt stets an mehrere Umgebungsvariablen an. In Buffett’s Beispiel bist du der Besitzer eines McDonalds und Mr. Market ist dein Geschäftspartner. Den einen Tag öffnet ein Burger King direkt gegenüber und dein Geschäftspartner sieht den Weltuntergang vor Augen und reduziert seinen Preis drastisch. An einem anderen Tag wiederum, wenn die Schlange vor dem McDrive wieder sehr lange ist, findet er das Unternehmen großartig und will seine Anteile am liebsten nicht verkaufen und erhöht seinen Preis enorm.

Nutze Mr. Market zu deinem Vorteil

In der realen Welt wäre ein Geschäftspartner wie Mr. Market vermutlich wenig hilfreich, da er offensichtlich einen an der Waffel hat. Man mag sich kaum ausmalen was mit ihm zusätzlich nicht stimmt, wenn er schon täglich vorbeikommt um einen komplett irrationalen Preis zu nennen. Doch in der Investmentwelt und an der Börse ist solch ein chaotischer Partner genau von Vorteil, wenn wir wissen wie wir ihn für uns einsetzen können.

Wird Mr. Market auf einmal größenwahnsinnig und verändert den Preis seiner Geschäftsanteile, egal in welche Richtung, können wir dies für uns nutzen. Bietet er uns ein solides Unternehmen zu einem güntsigen Preis an, können wir seine Dummheit nutzen und seine Anteile erwerben. Hat er einmal eine zu hohe Meinung von einem Unternehmen und bietet exorbitante Preise, können wir unsere Anteile veräußern und einen Gewinn einstreichen.

Oft schwieriger als gedacht

Das Schwierige an der Umsetzung, wenn wir uns mit unseren Investmententscheidungen an Mr. Market orientieren wollen, sind seine Freunde. Denn wenn wir einen niedrigen Preis für ein tolles Unternehmen angeboten bekommen, heißt dies übersetzt nämlich auch, dass es zu diesem Zeitpunkt mehr Verkäufer als Käufer gibt. Verkaufen mehr Leute lieber ihre Anteile als welche zu erwerben fällt der Preis des Unternehmens.

Gerade in einem Bärenmarkt oder bei Aktien, deren Kurs stark gefallen ist, braucht es eine starke Meinung und ein solides Mindset um hier als Käufer auftreten zu können. Wenn du solche Chancen nutzt, wie es von Benjamin Graham und Warren Buffett empfohlen wird, schwimmst du die meiste Zeit gegen den Strom. Du kaufst Aktien wenn andere sie verkaufen und du verkaufst wiederum wenn der Markt gierig ist und Mr. Market die Spendierhosen an hat.

Um solche Entscheidungen treffen zu können benötigst du keine Nerven aus Stahl, sondern eine solide Investmentstrategie der du treu bleibst, auch wenn die Aktienpreise in den Keller gehen. Hast du nicht genug Informationen gesammelt oder verstehst die Unternehmen in deren Aktien du investiert bist nicht, läufst du schnell zu der breiten Masse über, die den Wasserfall der Panik mit Mr. Market als Steuermann hinunterfährt.

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