Was ist ein Depot?

Du bist endlich bereit, Deine ersten Aktien zu kaufen, weißt aber noch nicht genau wie das funktioniert? Dann brauchst Du als ersten Schritt ein Depot. Was das ist? Im übertragenen Sinn handelt es sich um einen „digitalen Tresor“, in dem Du Wertpapiere jeglicher Art kaufen und verwalten kannst. Welches Depot das richtige für Dich ist, hängt von Deiner Anlagestrategie ab. Mittlerweile gibt es viele Anbieter auf dem Markt, die sich zum einen im Hinblick auf Kosten und zum anderen auf das Angebot unterscheiden. Wer beispielsweise Sparpläne einrichten und möglichst passiv investieren möchte, braucht einen anderen Depotanbieter als jemand, der als aktiver Trader unterwegs ist.

Ein Depot – Was ist das überhaupt?

Die Bezeichnung Depot (le dépôt) entstammt der französischen Sprache und bedeutet ihrem Ursprung nach so viel wie „Lager“ oder „Ablagerung“. Im digitalen Zeitalter ist das Depot der Aufbewahrungsort, an dem (je nach Anbieter) alle Arten von Wertpapieren gekauft oder verkauft werden können. Vor dem digitalen Zeitalter war das Depot ein physischer Ort wie ein Schließfach, da Aktien ursprünglich in Papierform an den Käufer ausgeliefert wurden. Jeder zukünftige Investor benötigt ein Depot. Dieses spezielle Konto gibt es sowohl bei Filial- als auch Direktbanken und Online-Brokern. Letztere sind oft besonders kostengünstig, bieten jedoch oft keinen persönlichen Service an.

Wie funktioniert ein Depot?

Um ein Depot zu eröffnen, wählst Du zuerst einen Anbieter aus und registrierst Dich online oder persönlich vor Ort. Nach der Registrierung musst Du Deine Identität im Video- oder Postident Verfahren nachweisen. Ist das Verfahren abgeschlossen, bekommst Du Zugang zum Depot. Im nächsten Schritt hast Du die Möglichkeit, Geld auf das Depotkonto zu überweisen und Deine ersten Sparpläne einzurichten oder Einzelkäufe zu tätigen. Dein Depot wird dabei stets mit dem Verrechnungskonto Deiner Bank verknüpft. Auf diese Weise kannst Du sowohl Geld ins Depot einzahlen als auch aus dem Depot auszahlen.

Das Depot funktioniert so ähnlich wie ein Bankkonto mit dem Unterschied, dass die Kontobewegungen den Handel mit ETFs, Wertpapieren, Anleihen, Derivaten oder anderen börsennotierten Produkten aufzeigen.  Hierbei ist anzumerken, dass je nach Anbieter sowohl die Depotführung als auch jede Transaktion in der Regel Gebühren kostet. Hier lohnt es sich nach einem günstigen Anbieter umzuschauen, damit mehr von Deinem Geld zum Investieren übrigbleibt.

Übrigens sind die Begriffe Depot und Broker nicht gleichzusetzen. Die Bezeichnung Neo-Broker ist da etwas irreführend. Der Broker ist ein Dienstleister, der deine „Bestellung“ (= Order) annimmt und ausführt, während das Depot der Ort ist, an dem das gekaufte Produkt verwahrt wird. Neo-Broker führen im Gegensatz zur einer Bank wie beispielsweise DKB oder ING keine eigenen Konten oder wickeln Bankgeschäfte ab, sondern sie arbeiten zusammen mit einer separaten Bank, die eine Kooperation mit bestimmten Brokern aufrechterhält und ermöglichen auf diese Weise den Erwerb von Wertpapieren.

Welches Depot ist das Richtige?

Möchtest Du eher passiv oder aktiv handeln? Möchtest Du als Investor langfristig Vermögen mit der Buy-and-Hold-Strategie aufbauen oder kurzfristig Market Timing betreiben? Wir empfehlen Dir den langfristigen Weg, aber natürlich ist die Entscheidung Dir ganz allein überlassen. 

Wenn Du also ETFs oder Einzelaktien regelmäßig besparen möchtest und das am besten per monatlichen Sparplan, lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Neo-Broker. Diese sind besonders kostengünstig, bieten die Sparpläne oft kostenlos an und haben auch keine Depotführungsgebühr. Die Kommunikation erfolgt weitestgehend über ein internes Kontaktformular oder eine Chat-Funktion. Filialbanken erheben oft hohe Gebühren, da lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Dafür ist ein persönlicher Ansprechpartner vor Ort verfügbar. Direktbanken kommunizieren per E-Mail, Chat oder Telefon. Im Internet gibt es verschiedene Vergleichsrechner für die aktuellen Depotanbieter. Schau doch einfach rein.

Was passiert mit meinem Depot, wenn der Anbieter pleitegeht?

Sollte Dein Depotanbieter Insolvenz anmelden, hat das keine Auswirkungen auf Dein bisher aufgebautes Vermögen. Denn der Broker bzw. die Bank im Hintergrund hat die Aufgabe, Deine Wertpapiere treuhänderisch zu verwalten. Wertpapiere stellen nämlich ein Sondervermögen dar. Ich meine damit nicht die Art Sondervermögen, mit der die Bundesregierung ihre Schulden umschreibt, sondern echtes Sondervermögen! 

Geht der Anbieter pleite, kannst Du einfach Deine bisher erworbenen Wertpapiere zu einem anderen Anbieter kostenlos übertragen. Derivate sind dahingegen kein Sondervermögen. Hierfür gilt die Regelung nicht. Wenn Du noch Geld auf dem Verrechnungskonto hast, dann gilt hier ein Schutz bis zu 100.000 €, wie auch bei einer Bank oder auf einem Tagesgeldkonto.

Fazit

Wie Du siehst, ist ein Depot einfach zu eröffnen und unabdingbar für Deinen Weg zum Investor. Am besten wartest Du nicht lange und probierst es einfach aus. Du brauchst Dich auch nicht auf einen Depotanbieter zu beschränken. Wenn Du beispielsweise Deine ETF-Sparpläne von Deinen Aktien-Einzelkäufen trennen möchtest, hast Du auch die Möglichkeit, ein Depot bei zwei Anbietern zu eröffnen. Das Wichtigste ist, ins Handeln zu kommen, um den Stein ins Rollen zu bringen und langfristig vom Zinseszins-Effekt zu profitieren.

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